Versorgungsketten und Kliniken entlasten
Um die Versorgungsketten und Kliniken in dieser Krise zu entlasten, ist es nach wie vor essenziell, sektorenübergreifend solidarisch zu agieren. Um in dieser Pandemie handlungsfähig zu bleiben, sind einheitliche Versorgungsstrukturen geschaffen worden, um die medizinische Versorgungskette nicht zu gefährden. Dies betrifft insbesondere die Verschiebung von Patientenströmen in die Kliniken und Notfallambulanzen.
Digitalisierung als Entlastung für das Gesundheitssystem
In Deutschland werden im ambulanten Sektor jährlich über 550 Millionen Patienten von über 170.000 niedergelassenen Ärzten in über 100.000 Praxen behandelt. Das macht bis zu einer Milliarde Betreuungskontakte pro Jahr. Durch eine Verschiebung der Patientenströme in Kliniken und Notfallambulanzen würde der Krankenhaussektor zusätzlich stark belastet werden.
Als Lösungsansatz für dieses Problem hat sich eine Priorisierung von Behandlungen über Telefon- und Videokommunikation bewährt, was die Versorgungsketten gleichzeitig flexibilisiert und entlastet hat.
Beispielsweise kann über den Videokontakt mit einem an Multipler Sklerose leidendem Patienten eine effiziente und sichere Diagnose getroffen werden. Ebenso können Fragen zu Impfungen oder Anpassungen von Medikamenten telemedizinisch, ohne Infektionsgefahr durch physischen Kontakt, beantwortet werden.
Wir müssen sektorenübergreifend und solidarisch handeln, indem wir Kliniken und Notfallambulanzen entlasten.
Gemeinsam solidarisch die Krise bewältigen
Ohne die einheitliche Reduktion von physikalischen Patientenkontakten kann eine ausreichende Patientenversorgung in der Pandemie nicht sichergestellt werden. Diese Reduktion darf auch in der zweiten Welle der Pandemie nicht zu Lasten von Kliniken und Notfallambulanzen oder zu Lasten der Facharztpraxen anderer Neurologen gehen.
Gleichzeitig ist es notwendig, die Kollegen in den Kliniken dadurch zu entlasten, dass in den Praxen auch weiterhin die vollständige fachärztliche Diagnostik, Behandlung und Versorgung sichergestellt wird. Nur durch ein bedachtes sektorenübergreifendes Handeln und Solidarität mit den in den Kliniken tätigen Neurologen und Psychiatern, lassen sich die Versorgungsketten in der aktuellen Krisensituation weiterhin sicher aufrechterhalten und die medizinische Betreuung der Patienten gewährleisten.
Und wen kennen Sie, der noch nicht Mitglied ist in den Berufsverbänden?
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